Ok, einzu #Seipel. Sind die Zahlungen übel? Klar. Sind sie überraschend? Nein. Denn dass hier jemand nicht sauber arbeitet war seit Jahren klar, man hätte einfach kritisch sein müssen. Warum waren das so viele Medien nicht & haben ihn als "Russland-Experten" präsentiert?
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Seipel, der meines Wissens kein Russisch beherrscht, wurde jahrelang von unterschiedlichen Medien, besonder aber dem ÖRR, wo er selbst gearbeitet hat, hofiert. Es fing an mit seinem Film "Ich-Putin" & dem Interview mit Putin, das bei Günter Jauch am 16.11.2014 ausgestrahlt
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wurde. Schon damals hagelte es Kritik, weil in der begleitenden Sendung deutlich wurde, wie wenig Distanz Seipel zu Putin schon damals hatte. Aber die Freude über den "Coup" den Diktator zu einem Exklusivinterview "bekommen" zu haben, überwog. @Andreas Cichowicz z.B. freute sich.
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Der @NDR.de konnte keinerlei Fehler erkennen - im Gegenteil.
Absurd ging es dann weiter: um das Interview von Seipel bzw. die "Ukraine-Krise" () zu diskutieren lud die @ARD dann, you guessed it, die andere Pseudo-Expertin vom Dienst, Kreml-Propagandistin Gabriele
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Krone-Schmalz ein, zusammen mit einem zweiten "Russland-Versteher" (Kreml-Verteidiger) Matthias Platzeck.
(Fußnote: auf Platzeck möchte ich nicht einschlagen, weil er der einzige war, der vermulich einfach von seiner naiven Sehnsucht nach einem Auskommen mit Russland ge-
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trieben war und folgerichtig auch der einzige "Russland-Versteher", der seinen Irrtum eingestanden hat und sich seitdem zurückhält).
Anyway, in der Sendung hielten zwar @Alexander Lambsdorff und Wolf Biermann gegen die Putin-Apologie der beiden an, aber ich habe die Sendung - wie
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Wenig überraschend gehörte H. Seipel zwischen 2013 und 24.2.2022 zu den Top-Gästen des ÖRR. Angeführt wird die Liste übrigens von Alexander Rahr, den man wirklich nur hätte googeln müssen, um zu sehen, dass wir es mit einem pro-russischen Lobbyisten zu tun haben und nicht
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mit einem "Experten". Diese als "Expert:innen" präsentierten Kreml-Apologet:innen haben den Diskurs ganz entscheidend mitgeprägt, haben letztlich zur Desinformation beigetragen. Dass es Leute gibt, die auf Kriegen und der Verteidigung von Diktaturen eine Medienkarriere
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aufzubauen versuchen, ist leider nicht überraschend. Das Problem ist aber, dass die Redaktionen diesen bereitwillig eine Bühne geboten haben wie z.B. @Maischberger@Tilo Jung@Deutschlandfunk und es teilweise weiterhin tun - auch wenn jetzt andere die Rolle von Seipel & Co. spielen.
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Was ist der Grund dafür? Inkompetenz? Ignoranz? Desinteresse? Oder erzählen diese vermeintlichen "Expert:innen" schlicht das, was manche Journalist:innen hören wollen? Vermutlich ist die Antwort von Fall zu Fall verschieden. Aber wir brauchen eine Diskussion darüber.
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Diese "Expert:innen" bzw. die Tatsache, dass sie so präsent waren in seriösen Formaten haben letztlich zur Desinformation über Russland und die Ukraine beigetragen. Das hat eine enorem gesellschaftliche und politische Relevanz.
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Der eigentlich seriöse Verlag @Hoffmann und Campe Verlag hat Seipel verlegt und ihn dadurch legitimiert. Ist es vielleicht jetzt an der Zeit, diese unsägliche & offenbar bezahlte Kreml-Apologie aus dem Programm zu nehmen anstatt weiterhin damit Geld zu verdienen?
https://x.com/EFDavies/status/1541495435537293312?s=20…
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Russland bombardiert die ukrainische Zivilbevölkerung erbarmungslos, mordet, verfolgt, deportiert, vergewaltigt. Der Verlag @Hoffmann und Campe Verlag verkauft immer noch das Buch von Kreml-Propgandist Hubert Seipel, in dem Putin heroisiert wird. Damit nicht genug, der Verlag bewirbt 1/2
Dieses Versagen von Teilen (!) der Medienlandschaft sollte aufgearbeitet werden, gerade beim ÖRR. Dieser hat einen Bildungsauftrag. Dort arbeiten viele tolle Journalist:innen ( @Golineh Atai@Vassili Golod), deswegen ist Aufarbeitung wichtig, es geht um Vertrauen.
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