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Alexander Eichholtz

Alexander Eichholtz
@EichholtzAlex

Jun 21
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In meiner Funktion bestimme ich über Einstellungen im Krankenhaus mit. In dieser Woche fast 100. Überwiegend in der Krankenversorgung Kollegen aus aller Herren Länder: Türkei, Vietnam, Albanien, Brasilien, Italien, Tunesien, China, Japan… Darunter auch Flüchtlinge. Ich hatte heute Gelegenheit einen Kollegen kennenzulernen, der im April sein Examen machte und ehemals aus Kenia kam. Noch nie so einen klugen, sensiblen und sprachlich gewandten Menschen erlebt. Was ich jenen sagen will, die fragen: Männer von dort und da, pflegen die eigentlich Frauen? Ja, Fachkräfte, aber Flüchtlinge? Wäre es nicht besser, Deutsche auszubilden? Muslime, das geht doch gar nicht? Äähmmm, doch, das geht, die machen, die tun, die sind wissbegierig. Sehr oft sind die auch besser ausgebildet. Wir können nur froh sein, dass wir die hier gewinnen konnten. Ohne die bräche heute alles zusammen. Wir müssen das gut managen, auch staatlich gut, sonst wird es für alle nicht gut enden. Und Landkreise, in denen ein Klima besteht, das schiefe Blicke im Alltag für diese Leute hervorbringt, werden extrem leiden.

Wieso kann man nicht einfach mal auch viele Positivbeispiele einfach so annehmen und stehen lassen? Ja, ganz stark, hätte ich jetzt nicht gewusst, dass es auch Probleme mit dieser und jener Einwanderung gib. Hold my beer! Und genau, fein ausgetuscht noch mitteilen, wer welche Art von Flüchtling oder Migranten ist, das muss gesagt sein, denn sonst wäre ja der Tag im Eimer. Bspw.: sind keine Flüchtlinge, sind Wirtschaftsmigranten, sind Gewalttäter, kulturell dies und das… Nochmals: Hold my beer! Shocking News! Hier ging es mir einzig darum, zu zeigen, dass es eben nicht ganz so simpel ist. Dass eben jede dieser Gruppen von Menschen hier durchaus seinen Weg machen kann. Und nein, es ist kein Rassismus, Fachkräfte zu werben. Es ist kein Neokolonialismus. Es ist nicht irgendwie Vaterlandsverrat, wenn man Positivbeispiele erzählt. Wir nehmen auch nicht Fachkräfte aus anderen Ländern weg. Dazu sollte man sich mal mit den Richtlinien aus dem @Bundesministerium für Arbeit und Soziales befassen. Und, nochmals, genau diese übertriebenen Reaktionen sind am Ende kulturell determinierend für ein Alltagsklima, das eben ganze Regionen abhängen wird. Und zum Schluss: Es gibt viele Probleme mit Migration, die muss man lösen und Gewalttäter sollen von mir aus aber sowas von raus, islamistische Milieus muss man auflösen, die Schulen und Unis von Amtisemitismus säubern, aber genau darum schrieb ich: „staatlich managen“
Was denn daran rassistisch, darauf hinzuweisen, dass viele Pfleger aus anderen Ländern weitaus besser ausgebildet sind als Deutsche? Ist halt so. Pflege ist selbst in sogenannten „Entwicklungsländern“ seit Jahrzehnten ein akademischer Beruf mit ausgefeilten Kompetenzen, eigenem Leistungsrecht. Das hervorzuheben ist nicht positiv rassistisch, sondern einfach eine Tatsache.
Alexander Eichholtz

Alexander Eichholtz

@EichholtzAlex
liberal, Schmidt-Soze, #Pflege, nach DDR in Marktwirtschaft gelandet -Gott sei Dank. Gym, Arbeitsrecht - hier privat
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